Unser Ziel ist es, ein gemischtes und lebendiges Quartier zu entwickeln.

Frau Holthaus, eines der Kernthemen der REGIONALE 2025 ist die Konversion von bestehenden Flächen und Gebäuden im Bergischen RheinLand. Mit dem Rhombus-Areal befindet sich die Industriefläche einer früheren Eisenwarenfabrik im direkten Anschluss an die Wermelskirchener Innenstadt. Welche Gründe gab es, das Areal in den Qualifizierungsprozess der REGIONALE einzubringen?

Das Rhombus-Areal wurde überwiegend gewerblich genutzt und hat eine lange Industriegeschichte. Wir haben eine Verantwortung gegenüber diesem innerstädtischen Erbe und deshalb die Fläche in das interkommunale Entwicklungs- und Handlungskonzept (IKEHK) 2030 der Städte Burscheid und Wermelskirchen sowie in das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) Wermelskirchen Innenstadt 2030 eingebunden. Im vorletzten Jahr konnte unter Vermittlung der REGIONALE Agentur mit den privaten Eigentümern eine Einigung für eine Flächenteilung erzielt werden, wodurch jetzt eine neue Perspektive für das Areal entsteht.

Was zeichnet das Projekt im Vergleich zu anderen Konversionsprojekten im Bergischen RheinLand aus?

Die Fläche befindet sich nun teils in privater, teils in städtischer Hand. Es bedarf demnach eines von beiden Partnern getragenen Konzeptes und entsprechender vertraglicher Vereinbarungen, um das Areal kooperativ zu entwickeln und eine Umgestaltung zu ermöglichen. Die Verträge hierfür haben wir im August 2023 geschlossen. Durch die Nähe zur Innenstadt kommt dem Rhombus-Areal eine besondere Bedeutung für die Menschen in Wermelskirchen zu. Es ist also eine wichtige Aufgabe und eine Herausforderung. Zudem gibt es nur noch wenige Flächen in dieser Größenordnung und Lage im Bergischen RheinLand, die ein solches Entwicklungspotenzial bieten, wie z.B. das Zanders-Areal in Bergisch Gladbach, ebenfalls im Rheinisch-Bergischen Kreis und ebenfalls ein REGIONALE-Projekt, das aber einen deutlich größeren Maßstab hat. Auch von den dortigen Erfahrungen möchten wir als Stadt profitieren. So findet ein regelmäßiger Austausch zwischen der Stadt Wermelskirchen, der Projektgruppe Zanders und der REGIONALE 2025 Agentur statt.

Welche Nutzungspläne gibt es für das Rhombus-Areal und welche Impulse erhoffen Sie sich durch die Reaktivierung für die Stadt Wermelskirchen?

Unser Ziel ist es, ein gemischtes und lebendiges Quartier zu entwickeln, das Wohnangebote und Dienstleistungen sowie einen außerschulischen Lernort bereitstellt. Auch das Hallenbad ist für uns ein ganz wichtiger Baustein. Eine bewusste Verknüpfung mit dem Stadtkern soll die Aufenthaltsqualität steigern und Begegnungsorte schaffen. Daher sind quartiersbezogene öffentliche Räume in der Konzeption vorgesehen. Zudem soll eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke das Areal direkt mit der Innenstadt verbinden und auch ein neues Parkhaus ist im Gespräch.

Frau Holthaus, wir danken Ihnen für das Gespräch.