Eine bewusste Verknüpfung mit dem Stadtkern soll die Aufenthaltsqualität steigern und Begegnungsorte schaffen.

Herr Stein, eines der Kernthemen der REGIONALE 2025 ist die Konversion von bestehenden Flächen und Gebäuden im Bergischen RheinLand. Mit dem Zanders-Areal befindet sich die 36 ha große Fläche der früheren Papierfabrik im direkten Anschluss an die Bergisch Gladbacher Innenstadt. Was sind die Pläne für das Gelände und welche Rolle spielt die REGIONALE 2025 bei der Entwicklung?

Zanders hat über Jahrzehnte die Stadt geprägt und war identitätsstiftend für die Bevölkerung. Aus dieser Geschichte heraus haben wir eine Verantwortung gegenüber diesem innerstädtischen Erbe und möchten mit Unterstützung der REGIONALE auf dem Gelände einen neuen Stadtteil entwickeln. Es soll ein gemischtes und lebendiges Quartier entstehen, das Wohn- und Bildungsangebote sowie Dienstleistungen bereitstellt. Eine bewusste Verknüpfung mit dem Stadtkern soll die Aufenthaltsqualität steigern und Begegnungsorte schaffen. Daher sind quartiersbezogene öffentliche Räume in der Konzeption vorgesehen. Die REGIONALE 2025 ist dafür ein wichtiger Impulsgeber, der erste Entwicklungen anstößt und den Umbauprozess konstruktiv begleitet. Klar ist aber, dass die Transformation des Zanders-Areals eine komplexe Aufgabe ist, die uns noch viele Jahre begleiten wird – auch über die Laufzeit der REGIONALE hinaus.

Was zeichnet das Projekt im Vergleich zu anderen Konversionsprojekten im Bergischen RheinLand aus?

Mit 36 ha ist die Konversion des Zanders-Gelände das größte Transformationsprojekt im gesamten Bergischen RheinLand. Es gibt hier keine vergleichbare Fläche in dieser Größenordnung und Lage, die ein solches Entwicklungspotenzial bietet. Daher ist das Interesse sehr groß, möglichst viele Ansprüche und Wünsche bei der Umgestaltung zu berücksichtigen. Durch die Nähe zur Innenstadt kommt dem Zanders-Areal eine besondere Bedeutung für die Menschen in Bergisch Gladbach zu – zumal Generationen von Bergisch Gladbachern hier gearbeitet haben. Die emotionale Verbundenheit ist entsprechend hoch. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung des Geländes eine wichtige Aufgabe und eine Herausforderung, der wir uns als Stadt aber gerne stellen und beispielsweise die Bürger*innen über regelmäßige Austauschformate am Prozess beteiligen.

Der Lenkungsausschuss der REGIONALE 2025 hat im Mai 2023 dem Modul „Impulsquartier“ den A-Status verliehen. Damit kann das Projekt in die konkrete Umsetzung gehen. Welche Maßnahmen beinhaltet das Modul und welche Impulse erhoffen Sie sich für die Stadt Bergisch Gladbach?

Mit dem A-Status für das Modul „Impulsquartier“ können wir nun den ersten Schritt für eine kluge Nachnutzung gehen. Das Modul umfasst die Entwicklung des nördlichen Geländebereichs, der unmittelbar an die Innenstadt grenzt. Diesen werden wir mit kreativen Einzelmaßnahmen nach und nach für die Bürger*innen öffnen, was insbesondere durch Zuwendungen aus der Städtebauförderung ermöglicht wird. Im Fokus steht die Zentralwerkstatt, die während der laufenden Konversion als Anlaufstelle für Informationen, Workshops und Veranstaltungen dienen wird. Langfristig soll sie zum multifunktional nutzbaren Zentrum des neuen Stadtquartiers entwickelt werden. Zudem wird im Bereich des alten Gleisparks ein Grüngürtel entstehen, der die Innenstadt mit dem Konversions-Areal verbindet. Ich bin überzeugt, dass uns die Erfahrungen, die wir jetzt bei der Umsetzung sammeln, bei der Weiterentwicklung des Gesamtareals zugutekommen und sich dadurch neue und spannende Nutzungsperspektiven für das Gelände ergeben.

Herr Stein, wir danken Ihnen für das Gespräch.