
Ullrich Wimmer, Theologe und pensionierter Landeskirchenrat, hat sein Leben lang passioniert mechanische Musikinstrumente gesammelt, Drehorgeln oder selbstspielende Klaviere, Musikuhren, Walzenspieldosen und Orchestrien, alles Geräte, die mechanisch angetrieben Musik machen. Es gab sie schon im Barock, aber weit verbreitet waren sie erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert in den Salons der Welt. Sogar einige berühmte Komponisten haben dafür komponiert. Heute kennt man davon allenfalls noch die Drehorgel. Es sei denn, Ullrich Wimmer tritt selber bei Spezialkonzerten internationaler Orgelmusik oder den Tagen für zeitgenössische Musik in Donaueschingen auf.
Diese exquisite Sammlung wird auch durch ihren Ort ausgezeichnet. Die kleine evangelische Kirche in Kempershöhe war in den frühen 1950er Jahren gebaut worden. Als Gotteshaus für protestantische Flüchtlinge wurde sie auch als Simultankirche genutzt, stand aber leer, als sie Ende der 1990er Jahre nicht mehr benötigt wurde. Ein Museum, dessen Architektur immer noch die ursprüngliche Funktion erkennen lässt. Auch das Glockenspiel am Museumsbau mit Melodien, die nach Tages- und Jahreszeit wechseln, ist hörenswert.
Bergisches Drehorgelmuseum, Marienheide, Kapellenweg 2-4