Eitorf war einmal Zentrum der rheinischen Tabakproduktion und allein bei Keysers arbeiteten bis zu 300 Frauen – und fast nur Frauen, weil sie weniger verdient haben als Männer und sich angeblich beim Drehen der Zigarren geschickter anstellten.

Lange stand der Bau leer, bis ihn Giovanni Vetere entdeckte. Dieser war 1971 als gerade mal 21-jähriger Gastarbeiter aus Kalabrien an den Rhein gekommen, hatte Arbeit in einer Chemie- und Farbenfabrik gefunden und im hiesigen Labor mit den Arbeitsmaterialien künstlerisch zu experimentieren begonnen. Bereits 1973 hatte er als Maler eine erste Ausstellung in Troisdorf, 1989 erwarb er die historische Zigarrenfabrik mit der zugehörigen Villa Keysers und ihrem großen Park.

Heute hat Vetere in der „Zigarrenfabrik“ seine Ateliers, seine Tochter leitet die Galerie Incontro (das italienische Wort für „Treffpunkt“) – ein Ort, an dem man der Kunst begegnen kann.

Das ist vor allem in dem angrenzenden weitläufigen Park von etwa 15.000 m2 so, mit zahllosen Skulpturen und Objekten von Vetere selbst, aber auch von Freund*innen und Kolleg*innen. Die Kunst aus vorgefundenen Materialien, die mit minimalen Eingriffen verändert wurden, wodurch etwa ein abstraktes Gesicht oder Augen entstehen, bietet auf immer andere Weise eine neue Sicht auf die alten Gegenstände.

Eitorf, Schümmerichstraße 1, Mi bis So tagsüber geöffnet