Für Zanders planten und bauten auch renommierte Architekten. Einer von ihnen ist der bekannte Kirchenbauer Dominikus Böhm, der 1930/31 hier eine seiner wenigen Industriebauten errichtete: das neue Kraftwerk der Fabrik Zanders. Dieser Bau ist von technischer Sachlichkeit und Nüchternheit geprägt. Die Materialwahl mit den rotbrauen Ziegeln verstärkt die Wirkung der für die 1920er Jahre typischen Formensprache, die man gerade bei Industriebauten für angemessen hielt. Im heutigen Bestand sind die Fassaden nur noch in Teilen zu sehen, da ein Anbau aus den 1960er Jahren sie zum Teil verdeckt. Sie stehen bis heute unter Denkmalschutz.
Auch wenn dieses architektonische Schmuckstück nur selten für die Öffentlichkeit zugänglich war, ist es durchaus bekannt. Fotos der großartig verglasten Front in nächtlicher Beleuchtung wurden mehrfach in der Werkszeitung publiziert, eines avancierte sogar zum Titelblatt einer Kunstzeitschrift.
Böhms im Bergischen
Dominikus Böhm (1880–1955)
- Lindlar-Frielingsdorf: St. Apollinaris, Pfarrkirche (1927/28)
- Leverkusen-Küppersteg: Christus-König-Kirche (1927/28), 1956 ergänzte Gottfried Böhm den Turm
- Bergisch Gladbach: Papierfabrik Zanders, Neues Kraftwerk (1930/31), Denkmal Hans Zanders (1929)
- Odenthal-Voiswinkel: Jugendheim Haus Sonnenberg (1932–34)
Gottfried Böhm (1920–2021)
- Schildgen: Herz Jesu, Pfarrkirche (1959/60)
- Bensberg: Rathaus und Ratssaal (1965–71)
- Bergisch Gladbach: Bürgerhaus Bergischer Löwe (1978–80)
- Refrath: Kinderdorf Bethanien (ab 1968)
- Wipperfürth-Hämmern: St. Anna, Pfarrkirche (1968/69)