Der Heuturm war ein etwa 15 m hoher Bau, unten die Ställe für das Vieh und darüber in zwei Ebenen das Heu, das portioniert zum Füttern hinabbefördert wurde. Eine ebenso innovative wie praktische Methode, Platz und Arbeitskraft sparend. Erbauer dieses Heuturms war Friedrich Kocks, ein erfolgreicher Eisenhüttenunternehmer, über den es in einer Festschrift heißt: „Naturverbunden lebt er mit seiner Familie in einem bergischen Dorf und widmete sich in seiner Freizeit mit Hingabe und neuartigen Ideen einem kleinen Bauernhof.“
Und als der Heuturm dann nicht mehr benötigt wurde, als kein Vieh mehr da war, wurde er nicht abgerissen, sondern anderweitig genutzt. Kocks begriff ihn als Ressource und baute ihn zu einer Wohnung über zwei Etagen um. Von einem Balkon aus hat man den Blick auf einen kleinen Park, eine fast urban anmutende Grünanlage mit Rundweg, Sitzecken und Kunst– ungewöhnlich in einem bergischen MiniDorf. Der Hintergrund: Die Tochter von Kocks kaufte die Grundstücke um den Familienbesitz und legte den Dorfpark an, um in Oberwinkelhausen gesichtslose Neubauten zu verhindern.