
Sie wurde 1910 Leiterin einer neuen Abteilung in der Papierfabrik Zanders und war als Werbegrafikerin für die Reklame zuständig. Auch dass sie als Frau eine leitende Funktion besetzte, war neu. Alexe Altenkirch hatte sich bereits einen Namen gemacht. 1871 geboren, hatte sie in München, Nizza und Paris gelernt, Reisen in Europa und Asien unternommen und 1902 in Köln ein eigenes Atelier mit dem Schwerpunkt Malerei und Grafik gegründet. Sie engagierte sich in der neuen Frauenbewegung und wurde die erste Professorin der späteren Werkkunstschule in Köln.
Altenkirch kreierte einen neuen Stil, verband Sichtweisen des Jugendstils mit kubistischen und expressionistischen Elementen, in ihrer meisterlichen typografischen Arbeit setzte sie vor allem auf geometrische Nüchternheit. Sie gestaltete Musterkollektionen, Plakate und Werbebroschüren von Zanders, entwarf Messestände für die Weltausstellung in Brüssel oder die Kölner Werkbundausstellung 1914, ebenso 1928 für die internationale Presse in Köln.
„Ihre Arbeit prägte das Gesicht des Unternehmens“, so ein Zeitgenosse. Alexe Altenkirch verschaffte dem Unternehmen Zanders schon früh einen hohen Wiedererkennungswert, das, was man heute „Corporate Design“ nennt. Ihre Arbeiten, Entwürfe, Grafiken und Bilder gehören heute zum Bestand der Stiftung Zanders in Bergisch Gladbach.