Die TH fördert die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe.

Herr Prof. Dr. Becker, mit dem Campus Gummersbach besitzt die TH Köln einen wichtigen Standort für Informatik und Ingenieurwissenschaften im Bergischen RheinLand. Wie bewerten Sie den Austausch zwischen den Forschungsstandorten in Gummersbach, Leverkusen und Köln und den „Anwendern“ im Bergischen RheinLand? Welche Chancen ergeben sich für die TH Köln dadurch?

Die Technische Hochschule Köln begreift den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer als in Forschung, Lehre und Weiterbildung verankerte Kernaufgabe zur wissenschaftsbasierten Weiterentwicklung der Gesellschaft. Transferprozesse sind heute nicht mehr primär als lineare, sondern vielmehr als multidirektionale und rekursive Praxis zu denken, die eine Zusammenarbeit an Frage- und Problemstellungen auf Augenhöhe beinhaltet. Dies gilt auch für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Das bedeutet, dass wir als Hochschule prinzipiell anwendungsbezogen und kollaborierend arbeiten, auch in der Fläche. Vor diesem Hintergrund ist das Bergische RheinLand ein sehr guter Standort für die TH Köln, weil hier zahlreiche mittelständische Unternehmen ihren Sitz haben und der Bedarf an Innovation und Forschungsergebnissen groß ist. Davon profitieren unsere Studierenden, die bereits während des Studiums wichtige Kontakte knüpfen und ihr Wissen praktisch in Lehr- und Forschungsprojekten einsetzen können. Gleichzeitig gibt es mit den REGIONALE-Projekten „:bergische rohstoffschmiede“ und „Innovation Hub Bergisches RheinLand“ (InnoHub) starke Partner, die diesen Transfergedanken leben und ideale Bedingungen für kollaboratives Arbeiten in Lehre und Forschung bieten. Deshalb haben wir den fachlichen Austausch und die Verflechtungen zwischen den zentralen Hochschulstandorten am Rhein, den „Satelliten“ wie etwa dem Campus in Gummersbach und den hiesigen Unternehmen in den vergangenen Jahren nochmal intensiviert und konsequent ausgebaut

Beim Projekt „Innovation Hub Bergisches RheinLand“ ist die TH Köln Konsortialführer. Es war eines der ersten Vorhaben, das im Rahmen der REGIONALE 2025 umgesetzt wurde. Welche Impulse gehen von diesem Projekt für die regionale Wirtschaft und die künftige Innovationskraft im Bergischen RheinLand aus?

Das Bergische RheinLand ist von zahlreichen regionalen, mittelständischen Unternehmen geprägt, die einen hohen Unterstützungsbedarf bei der Bewältigung von digitaler Transformation und der Implementierung von Industrie 4.0-Anwendungen haben. Der InnoHub und der B7 Campus als Außenstelle in Windeck bieten durch die enge Verzahnung mit der TH Köln Unternehmen und Organisationen einen breiten Zugang zu „open innovation“. Insbesondere Mittelständler, die im Gegensatz zu Konzernen in der Regel keine eigenen Forschungsabteilungen haben, können von diesem Angebot profitieren, ihre Innovationsfähigkeit steigern und auf dem Markt wettbewerbsfähig bleiben. Gleichzeitig fördert der InnoHub den Austausch zwischen den Unternehmen im Bergischen RheinLand und den Forschungsinstitutionen der Rheinscheine. Damit schafft er ein Netzwerk aus regionalen Unternehmen, Wissenschaft sowie lokalen Interessensvertretungen der Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg. Das ist ein Gewinn für das gesamte Bergische RheinLand.

Welche Rolle spielte die REGIONALE 2025 für die Realisierung des „Innovation Hub Bergisches RheinLand“?

Die Projektidee wurde im Rahmen der REGIONALE 2025 entwickelt, anschließend hat uns die REGIONALE 2025 Agentur auf unserem Weg zum A-Status und damit zur Umsetzung sehr kompetent begleitet. Mit ihrer Hilfe haben wir uns erfolgreich am Förderaufruf „Regio.NRW Innovation und Transfer“ beteiligt und im Dezember 2019 eine Zuwendung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land Nordrhein-Westfalen erhalten. Darüber hinaus ist die REGIONALE 2025 ein wichtiger Partner bei der Ausrichtung der Digital Xchange, der größten, regionalen Netzwerkveranstaltung zum Thema „Digitalisierung“ im Bergischen RheinLand. Auch bei der Umsetzung unseres neuen Projekts, der InnoFaktur, steht uns die REGIONALE 2025 Agentur zur Seite. Das Vorhaben baut auf den Erfahrungen des InnoHubs auf und hat sich – auch dank der REGIONALE 2025 – erfolgreich um EFRE-Mittel aus dem Förderaufruf „Regio.NRW – Transformation“ beworben.

Herr Prof. Dr. Becker, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Mehr Informationen über das Projekt “:bergische rohstoffschmiede” finden Sie hier: Projekte / Regionale 2025

Mehr Informationen über das Projekt “Innovation Hub Bergisches RheinLand” finden Sie hier: Projekte / Regionale 2025