In der Villa lebten die Fabrikanten Cramer & Buchholz und sie lebten gut von der Produktion und vom Handel mit Schwarzpulver, dem „Bergischen Gold“. So nannte man diese Gegend auch das „Königreich Buchholz“ und ihre Villa ist heute ein Schwarzpulvermuseum. Und Cramer & Buchholz waren nicht die einzigen Schwarzpulver-produzenten der Gegend, das Bergische war mit zahlreichen Pulvermühlen ein Hotspot. Schwarzpulver ist chemisch relativ simpel, eine Mischung aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel. Das alles ist im Bergischen vorhanden, dazu genügend Wasser und die Mühlentechnik. Das Problem ist nun, dass die Stoffe fein gemahlen und dann gemischt werden müssen. Der dabei entstehende Pulverstaub ist hochexplosiv. Jeder Funke kann zünden. So wird die Reibung von Eisen auf Eisen streng kontrolliert, eisenhaltige Schuhe etwa sind verboten wie auch die Benutzung von Laternen. Deshalb liegen die Produktionsanlagen auch weit weg von jeder Wohnsiedlung in den einsamen Bachtälern. Die Bauten hatten nur drei massive Wände, Dach und Rückwand waren in Leichtbauweise gebaut, so dass im Falle einer Explosion der Druck nach oben oder hinten entweichen konnte. Im Elisental wurde 1871 mit dem Schwarzpulver begonnen und vor und im Ersten Weltkrieg war dies eine der großen Produktionsstätten im Rhein-Sieg-Kreis. 1918 wurde hier dichtgemacht, infolge der Entmilitarisierung Deutschlands im Versailler Vertrag. Aber die Reste der Mühlen und Produktionsgebäude, der Schutzwälle und der Weg der frühen Pferdebahn, auf der das Pulver transportiert wurde, lassen sich heute entlang des ebenso naturbelassenen wie informativen Wanderwegs besichtigen: Der „Pulvermühlenweg“ wurde im Rahmen der REGIONALE 2010 angelegt.

http://www.pulvermuseum.info/ 

http://www.tinyurl.com/pulvermuehle