Und das ist nicht der einzige Drehort für Film oder Fernsehen im Bergischen RheinLand. Im Gegenteil. Schloss Ehreshoven als fiktives „Schloss Königsbrunn“ in der Serie „Verbotene Liebe“, das Bensberger Schloss oder das Feuerwehrhaus in Loope, das Bikers-Rast in Dattenfeld – hier und an zahlreichen anderen Orten wurde und wird gedreht.
Besonders beliebt ist das seit Jahren verwaiste Waldkrankenhaus in Windeck-Rosbach, für das schon lange – auch im Rahmen der REGIONALE 2025 – eine neue Nutzung gesucht wird. Doch noch dient die Heilstätte vom Anfang des 20. Jahrhunderts als Drehort etwa der ARD-Serie „Babylon Berlin“. Man kann – wenn man es weiß und genau hinschaut – Reste davon noch in einigen Zimmern finden, die für Szenen von „Babylon Berlin“ komplett pink gestrichen wurden. Und auch Til Schweiger inszenierte im Waldkrankenhaus schon zwei seiner Spielfilme.
Neben den Bauten, beliebt wegen der historischen Aura, sind es die Stimmungen und Eindrücke von Landschaft und Natur. Der bekannte dänische Regisseur Lars von Trier realisierte in den Wäldern um Eitorf „Der Antichrist“. Der Psychothriller um ein trauerndes Ehepaar, das sich nach dem Tod seines Sohnes in eine Waldhütte zurückzieht, gilt neben seinen blutigen Skandalszenen auch als Horrorfilm. Ähnlich der Streifen „Das Böse im Wald“, der im Königsforst angesiedelt ist, oder die Mystery-Filmreihe „Wäldern“.
„Im Bergischen haben wir viele Orte gefunden, deren Anmutung in unsere Filme passt“, sagt WDR-Redakteurin Anke Hirschel, „versteckte Orte, tiefe Wälder, an denen sich das Publikum vorstellen kann, dass dort das Rätselhafte zu Hause ist.“
Lars von Trier realisierte in den Wäldern um Eitorf „Der Antichrist“
Das andere Filmthema der Region ist die Natur, sind Wasser, Bäume, Tiere. Der renommierte Tierfilmer Sigurd Tesche drehte nach über 600 Produktionen seinen letzten Film „Wasser, Wälder, Wunderwelten“ für den WDR im Bergischen, in dem er Uhus und Schwarzstörche, Waschbären oder Biber als heimische Darsteller vor der Kamera hatte – Tiere, die hier erst jüngst wieder eine Heimat gefunden haben.
Aber auch Fiktion wird hier zu Realität. Die bekannte Krimiserie „Mord mit Aussicht“ spielt zwar in dem fiktiven Eifeldorf „Hengasch“, die Serie firmiert ja auch unter „Eifelkrimis“, wird aber tatsächlich im Bergischen gefilmt. Die Einheimischen erkennen natürlich ihren Gasthof oder ihre Bäckerei, gedreht wird in Kürten-Olpe.
Ob also Aura, Natur oder Fiktion, und ganz gleich wie man den cineastischen Wert der einzelnen Filme sieht, es ist das Besondere des Bergischen RheinLandes, das Produktionen ganz unterschiedlicher Couleur als perfekte Kulisse dient.