Google zeigt beim Stichwort „Kein schöner Land“ 39 Millionen Treffer, aber nur knapp 2 Millionen beim „Bergischen Land“. Nun sind die beiden nicht notwendigerweise identisch, das Lied und die Landschaft, aber das Lied und sein Autor: Es stammte von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio. Ein klangvoller Name, italienische Vorfahren, 1803 in Waldbröl geboren, Hobbynaturforscher, Musikkritiker, zufälliger Mitentdecker des Neandertalers, bekannt vor allem als Volksliedsammler. Zuccalmaglio hatte keinen festen Wohnsitz, kein Vermögen, war nicht verheiratet, aber stetig unterwegs und vor allem, umtriebig, neugierig und innovativ.

Er war nicht der einzige, aber der erfolgreichste Sammler von Volksliedern und Geschichten im 19. Jahrhundert, darunter das berühmte Lied „Kein schöner Land“. Ganz konkret spricht das Lied von gemeinsamen Sommerabenden in freier Natur, gemeinsamem Gesang, drückt die Hoffnung auf weitere gleichartige Treffen aus, bevor man sich eine gute Nacht wünscht. Aber es ist vor allem Ausdruck einer heftigen Sehnsucht nach Gemeinschaft und Natur. Und damit bis heute ein Hit, nicht nur bei Google.

In Waldbröl wird am Zuccalmaglio-Platz in der Altstadt – nicht weit entfernt vom Geburtshaus, einem der typisch bergischen Fachwerkhäuser – mit einer ndreiteiligen Plastik an den berühmten Sohn erinnert, der sich nach seinem Geburtsort auch „Wilhelm von Waldbrühl“ nannte. Hier ertönt alle Stunden ein Glockenspiel, dessen musikalische Palette vom Schöner-Land-Hit und je nach Jahreszeit bis zu Weihnachtsliedern
reicht. Der Chorverband NRW hat ein Festival nach Zuccalmaglio benannt und vor allem erinnert eine winterfeste Apfelsorte, die „Zuccalmaglio Renette“, an den populären Autor.