1901 wurde hier eine „Wasserleitungsgenossenschaft“ gegründet, die noch heute als „Loopeperle e.V.“ existiert und rund 2.000 Menschen der Ortsteile Scheidt, Altdorf und Verr mit Wasser versorgt. Neben der Geschichte hat das auch mit der Geologie zu tun. Das Wort „Draben“ im Ortsnamen Drabenderhöhe geht auf das Mittelhochdeutsche Traufe und Tröpfeln zurück und steht für eine feuchte, nasse Anhöhe. So trägt auch der große Verkehrskreisel im Ort den passenden Namen „Die Sieben Siefen von Drabenderhöhe“, denn hier auf der Höhe entspringen mehr als ein Dutzend Bäche und Quellen.
Trotz seines Namens „Loopeperle“ stammt das Wasser des Vereins nicht aus dem vorbeifließenden Loopebach. Es wird aus Oberflächenwasser und Quellen in einer Brunnenstube gesammelt und in einem eigenen Pumpenhaus aufbereitet. Daneben betreibt der Verein zwei Tiefbrunnen, zwei weitere sind geplant, die aus 60 bis 100 Meter Tiefe Grundwasser hochpumpen. Stolz ist man auf die Technik, eine mechanische Reinigung ohne jede Chemie nach einem Verfahren, das aus der Dialyse stammt. Dasselbe Unternehmen, das Geräte zur Blutwäsche herstellt, liefert hier die Filter. Eine Wasserwerkstechnik, die auch die großen Versorger kennen, „bei uns aber effizienter“, wie der Vereinsvorsitzende Thorsten Reuter stolz betont.
Der Verein hat 300 Mitglieder, genauer 300 Wasseruhren. Das ist die Maßeinheit – nicht Häuser, Wohnungen, die Menschen, sondern die angeschlossenen Wasseruhren. Ein kleines Team aus fünf bis sechs Leuten erledigt ehrenamtlich die praktischen Arbeiten, Abrechnungen und Reparaturen sowie die Entnahme für die vierteljährliche Kontrolle, denn auch die kleinen Wasserwerke unterliegen der Trinkwasserverordnung und werden amtlich geprüft. Der Vorteil? Das Wasser der Loopeperle ist ein wenig günstiger und komplett naturbelassen, Reuter spricht von „Heilwasser-Qualität“. Und was nicht zu unterschätzen ist: Die Vereinsmitglieder organisieren ihre Interessen selbst, sie sind autonom. Jedenfalls beim Trinkwasser.
Wasserversorgungsverein „Loopeperle“ e. V.: Im Blumenwinkel 2 51674 Wiehl-Drabenderhöhe
Wasserversorgung lokal
Früher gab es zahlreiche Genossenschaften und Dorfverbände für die Wasserversorgung im Oberbergischen. Heute sind es vor allem der Agger- und Wupperverband, aber mehr als ein Dutzend der alten Vereine existieren noch z.B.:
- In Kürten der „Wasserbeschaffungsverband Kürten-Bechen“ mit 1.200 Wasseruhren.
- In Lindlar die „Wasserversorgungs-Genossenschaft Schmitzhöhe e.G.“ mit 900 Wasseruhren.
- In Wipperfürth der „Wasserbeschaffungsverband Ohl“ mit 240 Wasseruhren.
- In Windeck der „Wasserbeschaffungsverband Herchen“.
- In Bergneustadt der „Wasserbeschaffungsverband Neuenothe“.
- In Kürten-Kohlgrube die „Hermannsquelle“, mit zwölf Häusern der kleinste.