Da Wetter und Böden den Ackerbau erschwerten, war der Anbau von Obst in der bäuerlichen Wirtschaft von großer Bedeutung, wovon die Streuobstwiesen heute noch zeugen. Die Früchte wurden eingekocht und zu einer Art Sirup verarbeitet. Zuckerzusätze wie bei der Marmelade waren zu teuer und so presste und kochte man die Früchte weich, bis ihr Eigenzuckeranteil 50 Prozent erreichte. Die Produktionsstätten für die Früchte, neben Äpfeln und Birnen auch Beeren oder Zuckerrüben, waren die „Krautpatschen“. An der Vennstraße in Waldbröl – gegenüber dem Patschenweg – startete die Produktion 1890, man baute sie in den folgenden Jahrzehnten aus, erweiterte die Fabrik, bis sie in den 1950er-Jahren geschlossen wurde. Der Altbau mit dem markanten Schornstein, den alten Hallen und dem rostigen Tor ist ein Zeitdokument dieser bergischen Wirtschaftsgeschichte. Noch, denn das Areal steht nicht unter Denkmalschutz und seine Zukunft ist offen.