Bis kurz vor seinem Tod 1964 lebte einer der bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts im Süden des Bergischen RheinLandes, August Sander. Ausgebombt in Köln, zog er 1942 nach Kuchhausen, ein Dorf der Gemeinde Windeck.

Sander ist berühmt für seine Landschaftsbilder, die dokumentarischen Fotos, vor allem sein Mappenwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts“: eine ebenso großartige wie systematische Sammlung von Porträts aller Berufe, Altersgruppen, Stände und Gesellschaftsschichten.

Zahlreiche Porträts machte er dazu in der näheren Heimat, im Westerwald, aber auch im Bergischen, und da es ihm darauf ankam, die porträtierten Personen unbedingt wahrheitsgetreu wiederzugeben, sind sie praktisch ein Zeitbild einer ganzen Generation und zugleich ein dokumentarisches Zeugnis der näheren Heimat. Sanders‘ Credo: „Der einzelne macht keine Zeitgeschichte, prägt aber wohl den Ausdruck seiner Zeit.“ Und so sind die Fotos der Kuchhausener Bauern, Arbeiter oder Kinder von August Sander heute zugleich Zeitdokumente in einem der berühmtesten Museen der Welt, dem MoMA in New York, und zugleich Bilder im Familienalbum der Kuchhausener.