Vor dem Bau der Großen Dhünn-Talsperre fühlten sich die Fische wohl in der Dhünn – Äschen, Forellen, sogar Lachse. Aber dann wurde es ihnen zu kalt und sie zogen sich zurück. Der Grund: Die Talsperre ist bis zu 60 m tief und das Wasser, das unten in die Dhünn abgelassen wurde, war zu kalt, nur sechs bis sieben Grad. Für Flora und Fauna im Fluss war nun immer Winter. Bis die Biologin Marlene Liebeskind vom Wupperverband eine geniale Idee hatte.

Am Turm der Talsperre wurde ein schwenkbares Rohr, ähnlich einem Rüssel, so angebracht, dass es das wärmere Wasser der oberen Schichten ansaugen kann. Durch den Turm wird es in die Tiefe transportiert und unten am Fuß der Staumauer in die Dhünn abgegeben. Die Folge: Fische kehrten zurück, Plankton und Pflanzen hatten wieder Lebensraum und die Dhünn ist heute ein „Paradies für die Fische“. Dieser sogenannte „Thermorüssel“ in der rheinisch-bergischen Talsperre ist europaweit der erste seiner Art.